95 mm in knapp 24 Stunden – Die Bilanz

Ein Gewitter am frühen Abend und im späteren Verlauf eine Gegenstromlage führten teilweise zu intensiven Niederschlägen und damit zu beachtlichen Regenmengen. Weshalb fiel innert kurzer Zeit soviel Regen und wie ist das ganze einzuordnen? Im folgenden Beitrag gibt es ein Erklärungsversuch.

Die Wettermodelle sahen den Regen schon Tage zuvor kommen. Nachdem eine ziemlich verkorkste bzw. eingefahrene Wetterlage für lange Zeit ein „Wetter-Einheitsbrei“ lieferte, wurde ein Wetterwechsel im Verlauf des Dienstags immer deutlicher.

Konvektive Gewitter in den Abendstunden

Der Dienstag gestaltete sich zu Beginn noch ziemlich ruhig. Zwar war es meist bewölkt, jedoch bis in den Nachmittag hinein trocken und warm. Wahrscheinlich löste eine Konvergenz – also zusammenfliessende Winde – in den Abendstunden ein Gewitter aus, welches sich ziemlich stationär verhielt und sich zudem immer wieder an Ort und Stelle regenerierte. Dies bedeutet, dass die ineinander fliessenden Winde die feuchtwarme Luft zum Anheben brachte und damit dem bestehenden Gewitter ständig neue „Nahrung“ lieferte. So fielen innerhalb einer Stunde an der heimischen Messstation Amriswil rund 47 (!) mm Regen, während in Sommeri „nur“ rund 25 mm in der gleichen Zeit vom Himmel prasselten. Anbei das Radarbild im Zeitraum zwischen 18 und 18.50 Uhr

 

Nach kurzer Pause folgte Dauerregen

Im weiteren Verlauf des Abends folgte nach dem Gewitter kräftiger Landregen, welcher durch eine schwache Gegenstromlage ausgelöst wurde und den Regenmesser munter weiter füllte. Etwa um Mitternacht legte der Regen eine kurze Pause ein, bevor in den frühen Morgenstunden wieder kräftiger Dauerregen aufkam und bis Mittwochmittag anhielt. Somit sind nochmals rund 48 mm hinzugekommen im Zeitraum von Dienstag 19.30 Uhr bis Mittwoch 17.45 Uhr.

95 mm Regen innerhalb von knapp 24 Stunden, davon 47 mm innerhalb einer Stunde –  eine doch beachtliche Summe. Über Schäden ist mir aktuell nichts bekannt. Hoffen wir das es auch so geblieben ist.

Regenmengen der Station Amriswil

 

 

Wie sind die Regenmengen einzuordnen?

Mit diesem Niederschlagsereignis ist also mehr als die Hälfte der üblichen Junimenge gefallen. Nach der langen trockenen Zeit – abgesehen von den punktuellen Gewitter in den vergangenen Wochen –  hat wohl jeder Garten genug Wasser bekommen.

Gegen Abend trocknet es weiter ab und bereits morgen geht es wieder sonnig und wärmer Richtung Wochenende…

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