Der meteorologische Herbstbeginn fiel sprichwörtlich ins Wasser. Infolge einer Gegenstromlage regnete es – mit kurzen Unterbrüchen – seit Donnerstagnachmittag und dabei kamen doch ganz ordentliche Regensummen zusammen. Mit welcher Wetterlage es wir zu tun hatten und wieviel Regen nun seit dem Donnerstag zusammen gekommen ist, erfahrt ihr hier im Beitrag.
Am Mittwoch lebten wir alle noch den Sommer. Mit rund 28 Grad lud es einem nochmals in die Badi ein und wer konnte, genoss den Tag in allen Bereichen. Den 1 Tag später war von all dem kaum mehr etwas zu spüren.
Erste Gewitter und Platzregen läuten den Wetterwechsel ein
Im Vorfeld der eigentlichen Kaltfront bildeten sich am Donnerstag in den Vormittagsstunden erste kräftige Platzregen und einzelne Gewitter.
Die Temperaturen aber pendelten sich zu diesem Zeitpunkt noch bei etwa 17 Grad ein. Um die Mittagszeit überquerte uns dann aber die Kaltfront und vom Schauerwetter ging es praktisch nahtlos in Dauerregen über.
Gegenstromlage bringt viel Regen
Verantwortlich für den in der Folge andauernden und teils auch kräftigen Regen war und ist eine sogenannte Gegenstromlage. Dabei strömt in den tieferen Luftschichten mit der Winddrehung auf Nord bis Nordwest kühlere Luft ein, während in der Höhe weiterhin Südwestwind vorherrscht und feuchtwarme Mittelmeerluft heranführt. Dort wo sich diese beiden verschiedenen Windrichtungen „treffen“ bilden sich ständig neue Regenwolken. Eine solche Strömungsanordnung ist also die reinste Regenmaschinerie. Der Schwerpunkt dieser Regenzone lag in den vergangenen Stunden vom mittleren Bodensee her ostwärts sowie in den östlichen und zentralen Voralpen bis ins Bündnerland.
Anhand der vertikalen Ansicht unserer Wetterschicht, sieht man die Windrichtung (rechts mit den Pfeilen) sowie die Temperatur (durchzogenen Linie) und den Taupunkt (gestrichelte Linie). Wenn wir also von der Gegenstromlage sprechen, sehen wir, wie etwa unterhalb von 2000 m kühlerer Nordwestwind und oberhalb davon warm-feuchter Südwestwind herrscht. Dies wurde ausgelöst von einem Genuatief.
Radaranimation von Donnerstagmorgen bis Freitagmorgen
Regensummen an der Wetterstation Amriswil
Ein Ende ist absehbar
Bis anhieb lagen wir also in der Höhe in einer Südwestströmung und somit vor der Trogachse. Nun aber verschiebt sich diese weiter ostwärts und wir kommen am Nachmittag immer mehr auf dessen Rückseite zu liegen. Somit dreht auch der Höhenwind auf Nordwest und der Dauerregen endet. Schauer und einzelne Gewitter sind aber auch am Nachmittag weiter möglich.
Vielen Dank für dein reges Interesse Marcel 🙂
Danke für die ausführliche Darstellung und Infos ????????Gruss Marcel