Der Oktober gestaltete sich bisher weniger als Herbstkind sondern knüpfte nahtlos an die warmen und trockenen Vormonate an. Einzig der Nebel am Morgen, die immer kürzeren Tage sowie verfärbendes Blattgrün sind Zeuge der vorangeschrittenen Jahreszeit.
Fast täglich erreichten bisher die Tageshöchsttemperaturen die 20-Grad-Marke. Was noch dazu kommt, der Oktober verlief bisher trocken. In den letzten 17 Tagen – kein Regen. Der letzte aussagekräftige Niederschlag fiel am 1. Oktober mit rund 28 mm sowie am 2. Oktober mit gerade mal 1.2 mm. Das war’s dann auch. Wenn der Regenmesser überhaupt angegeben hat, dann war das Morgentau welcher sich an der Trichterwand angesammelt hat und als 0.2 oder 0.4 mm -Tropfen in die Messwaage floss.
Die bisherigen Tageshöchsttemperaturen
Blockade
Unser Wetter war bisher meist geprägt von hartnäckigen Hochdrucklagen, welche sich des öfteren über Osteuropa oder Skandinavien positionierten und die Westwindzirkulation unterband. Das heisst, Tiefdruckgebiete mit ihren Regenfronten konnten nicht bis zu den Alpen vorstossen bzw. wurden vom starken Hoch abgeblockt und verkümmerten noch vor der Landesgrenze. Einzig auf der Alpensüdseite entluden sich Regenwolken, welche von teilweise unwetterartigen Tiefdruckgebieten im Mittelmeerraum ausgegangen sind.
Schaltet das Wetter nun auf Herbst?
Oft zeigten die Wettermodelle, dass die Blockade aufgelöst wird und die Westwindzirkulation Fahrt aufnehmen kann. Und immer und immer wieder wurden diese Berechnungen Bach abgeschickt.
Nun aber scheinen die Anzeichen auf Herbstwetter immer konkreter zu werden. Zumindest zeigen uns das die Mehrheit der Berechnungen. Um auf diesen Pfad zu gelangen müsste eine Winddrehung von Südwest zumindest auf Nordwest erfolgen. Den damit würde uns – und damit der Jahreszeit entsprechend – kühlere Luft erreichen. Man bedenke, dass Mitte Oktober eigentlich mit einer Durchschnittstemperatur von etwa 12 – 14 Grad gerechnet werden darf.
Noch ist die genaue Postion des Hochs (diesmal über dem Atlantik) unklar. Bleibt dieses etwas weiter draussen auf dem Meer, kann sich die „Nordwestrutsche“ wunderbar zur Schweiz ausrichten. Verlagert sich das Hoch weiter nach Osten streift uns die kühle, herbstliche Luftmasse nur am Rande und stösst erst östlich der Schweiz nach Süden vor. Damit würde einmal mehr wieder mildere Luft aus Südwesten zu uns gelangen wobei dies unter Hochdruckeinfluss wahrscheinlich nur in den höheren Berglagen zu spüren wäre.
Beide Varianten sind im Angebot, jedoch hat sich die kältere mittlerweile in den Modellen festgesetzt. Zumindest dürfte endlich wieder mal etwas Spannung ins Wettergeschehen kommen.
Sprechen wir zum Schluss noch über den langersehnten Niederschlag: Auch mit herbstlichem Schwung sind im nahen Zeitraum keine grossen Mengen zu erwarten welche das Defizit etwas aufbessern könnte.