LakeEffekt

Über dem Oberthurgau war heute das Wetter grundsätzlich nicht speziell aufregend. Blickte man jedoch Richtung Bodensee und vor allem den Fokus auf den östlichen Teil, so gab es ein interessantes Phänomen zu beobachten.

Während etwa 10 Stunden gab es am östlichen Bodensee Dauerregen. Jedoch nicht flächendeckend, sondern mehr oder weniger an der gleichen Stelle.

Radaranimation von 02.00 Uhr –  12.00 Uhr

Verantwortlich dafür war ein sogenannter „LakeEffekt“. Dabei wurde der Bodensee zur Regenmaschinerie.

Wie passiert so etwas?

Verantwortlich dafür ist eine kalte Luftströmung, die einen langen Weg über den See zurücklegt und reichlich Wasserdampf aufnimmt, sofern die Wassertemperatur deutlich höher ist, als die Lufttempertur.

Die Lufttemperatur beträgt etwa 10 Grad, während der See selbst noch „wärmere“ 15 Grad aufweist. Bei Nordwestwind passiert also folgendes: Der kältere Wind weht vom nordwestlichen Ufer, etwa bei Überlingen quer über die gesamte Fläche bis zum Ostende. Es bleibt also genug Zeit, damit die unmittelbar über dem See liegende „wärmere“ Luft in die obere und damit kältere Schicht steigen kann. Ein Prozess, welcher nicht ohne Folgen geschieht. Den wir wissen: Die Luft kondensiert aus, Wolken entstehen bis Sie genug gross sind und sich anschliessend entleeren.

Diese entluden sich heute meist an gleicher Ort und Stelle. So gab es an manchen Messstationen ordentliche Regenmengen und nur wenige Kilometer weiter westlich oder östlich waren die Mengen deutlich geringer.

Regensummenkarte der letzten 24 Stunden – Unübersehbar der Hotspot am östlichen Bodensee

Kriessern / Oberriet/SG 33.4mm
Altenrhein/SG 33.3 mm
Walzenhausen/AR 25.2 mm
Rehetobel/AR 4.2 mm
St. Gallen/SG 0.7 mm

Quelle: SRFMeteo

 

Vereinfachte Darstellung des LakeEffekt

 

 

Wer zudem heute morgen den Bodensee betrachtete, der konnte sogar die eine oder andere Wasserhose bestaunen.

Foto: Philippe Gyarmati

 

 

 

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