Aufholjagd!

Erinnern Sie sich noch an 2024? Bis zum 30. April fielen rund 36%, bis zum 30. Juni waren es dann bereits 83% des zu erwartenden jährlichen Niederschlags. Oder anders formuliert: es war eine sehr nasse erste Jahreshälfte. Danach war es weniger häufig nass – mit rund 1353 mm ging am Schluss das Jahr zu Ende.

Anders im 2025: Bis zum 30. April sind rund 18% (178 mm) Niederschlag gefallen. Aber: Schlussendlich holt sich die Natur was sie braucht und gleicht aus: so wurde in der Zeitspanne von Sonntagnacht bis Montagabend leichte „Aufholjagd“ begangen.

Ausgangslage:

Eine Kaltfront erreichte am Sonntag die Schweiz von Norden her und überquerte den Alpenbogen. Dieses Ereignis führte zwar zu kräftigen Schauer, aber noch nicht zu Dauerregen. Mit dem überqueren der Front nach Süden, bildete sich im Bereich Golfe du Lion/Genua ein Tief. Dieses führte in weiterer Folge aus Südwesten in den höheren Luftschichten mildere Luft via Alpenbogen zu uns, während bodennah mit der Bisenströmung kühlere Luft einfloss. Diese Konstellation (im Fachjargon: Gegenstromlage) ist bekannt für teils kräftige Dauerniederschläge.

Auch die nächsten Tage stehen im Zeichen von einem Tief im Bereich Genau/Norditalien, wobei sich eine solch aktive Gegenstromlage aktuell nicht mehr wiederholen dürfte. Mit der anhaltenden Bisenströmung verblieben wir aber in feuchter und nur zögerlich milderer Luftmasse – der Eindruck bleibt eher dem Herbst vorbehalten.

Ob sich nun – im Gegensatz zum 2024 – eine nasse 2. Jahreshälfte einstellt bleibt offen. Zumindest wurde mit dem Regen der letzten Stunden in Teilen des Oberthurgau schon mal die Hälfte des Mai-Solls (100mm) erreicht.

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